Biographie

1950 - 1968

Am 10. Juni 1950 erblickte Anna Maria Szmeterling in Posen das Licht der Welt. Im Alter von 4 Jahren begann sie mit dem Klavierunterricht. Überdies ging sie in die Mittelstufe der Musikschule in Posen, wo sie auch mit der Filharmonie Konzerte gab. Ihre ersten Schritte auf der Bühne hatte sie mit der Amateur-Gruppe „Szafiry“, Gründer der Gruppe war Piotr Kuźniak. Dann begann sie auch eine Zusammenarbeit mit dem Studententheater „Oktawa“ und den Klubs „Nurt“ und „Od Nowa“, in denen sie auch gesungen und musiziert hat.

„Am Anfang hatte ich andere Karrierepläne. Ich wollte eine Pianistin werden. Das war in meinem Heimatort in Posen (…) Im Laufe der Jahre, ist mir klar geworden, dass die Karriere einer Pianistin zu viel von mir verlangt hätte. Sie benötige sehr viel Kraft und Ausdauer und ich war nie der Typ eines Herkules. Dazu kam auch, dass meine Hand viel zu klein war und das machte die Sache noch schwieriger.“

1969 – 1972

Im Januar 1969 nahm Anna Szmeterling bei einem Studentenfestival in Krakau teil. Sie sang dort zwei Lieder: „A lipiec grał“ von Jacek Szczygieł und Tadeusz Kubiak und eine eigene Komposition mit dem Text ihres Bruders Roman Szmeterling „W płaszczu z mżawki i zadumy“. Im Sommer des gleichen Jahres sang sie auch in Świnoujście bei „FAMA“. Sie bekam eine Auszeichnung für das Lied „Łąka bez kwiatów“ zu der Musik von Wanda Żukowska und dem Text von Janina Wilner. Bei der Zusammenarbeit mit der Gruppe „Polne Kwiaty“ nahm sie ihre erste Radioaufnahme auf. Danach lernte sie Jarosław Kukulski kennen, der sie in seine Gruppe „Waganci“ als Solistin aufnahm. Mit der Gruppe „Waganci“ nahm sie ihre erste Single-Platte mit dem Titel „Co ja tobie widziałam“ auf.

„Ich erinnere mich, wie ich zum ersten Mal in meinem Leben 1969 eine Konzert Tour mit „Waganci“ startete, ich war 19 Jahre alt. Zum Bus brachte mich meine Oma. Sie war sehr besorgt, aber sie hatte einen sehr guten Eindruck von Jarek und Vertrauen zu ihm. Sie hat ihn gebetet auf mich aufzupassen. Wie sich später herausstellte, hat er die Sache wörtlich und sehr ernst genommen.“

Im April 1971 heiratete Anna Jarosław Kukulski. Nachdem sie vom Kulturministerium das Recht und den Titel als Sängerin bekommen hatte, begann sie ihre Solo-Karriere mit dem Pseudonym Anna Jantar.

1973 – 1975

Mit dem Hit „Najtrudniejszy pierwszy krok“ sang sie in Oppeln auf dem 11. Landesfestival des Polnischen Liedes (1973), hier begann Anna Jantar ihre Solo-Karriere. Das Jahr 1974 war reich an Preisen und Auszeichnungen. Sie erhielt beim Internationalen Musikfestival des Liedes „Slovenska Popevka“ in Ljubljana für ihre Interpretation des jugoslawischen Liedes „Czas jest złotem“ eine Auszeichnung. In Kolberg auf dem 8. Festival des Soldatenliedes war sie die erste Preisträgerin von „Polskie Nagrania“, überdies bekam sie auch den Titel „Miss Fotoreporter”. Beim „Coupe d‘ Europe“ in Österreich bekam sie zusammen mit Marianna Wróblewska und Tadeusz Wożniak den dritten Preis in der Kategorie „Darsteller“. Sie fuhr nach Irland und nahm beim 9. Internationalen Festival des Liedes „Cisco“ in Castlebar teil. Mit dem Lied „Tak wiele jest radości“ gewann sie den dritten Preis. Mit ihrem größten Hit „Tyle słońca w całym mieście“ wird Anna Jantar bis heute erkannt und identifiziert. Im August 1975, beim 15. Internationalen Musikfestival in Sopot, hatte Anna Jantar viele Gründe stolz auf sich zu sein.

„Das war reich an Fülle: Zweiter Jurypreis am polnischen Tag für das Lied „Staruszek świat“, Publikumspreis für den gesamten Auftritt, Zeitungspreis „Głos Wybrzeża“, Hitpreis Sopot „Tyle słońca w całym mieście“. Es sollte auch noch der fünfte Preis als Fotoreporter sein, aber dies wäre zu viel des Guten gewesen.“

September 1975 beim Internationalen Schlagerfestival in Dresden bekam Anna für ihr Lied „Niech ziemia tonie w kwiatach“ („Blumen sollen regnen auf die ganze Welt“) den zweiten Preis. Zu dieser Zeit wurde ihre erste Schallplatte unter dem Titel „Tyle słońca w całym mieście“ bereits verkauft und es begannen die Vorbereitungen für ihre nächste Schallplatte mit dem Titel „Za każdy uśmiech.“

1976 – 1979

Am 3. März 1976 wurde Anna Jantar Mutter einer Tochter, die den Namen Natalia trägt.

„Mutterschaft ist unheimlich. Man kann es nicht glauben, wie wunderbar es ist ein Kind zu gebären. Das ist ein Wunder, welches alles verändert, es ist klein und sehr lebendlich, es schreit und es ist ein Teil von mir, das allerbeste, das allerwichtigste...“.

Nach der Mutterschaftspause kehrte Anna Jantar zu ihrem alltäglichen Bühnenleben zurück. 1976 beim 16. Internationalen Musikfestival in Sopot bekam Anna Jantar ihre erste Goldene Schallplatte für den Titel „Tyle słońca w całym mieście“. Ein Jahr später bekam sie im Studio-2 die Auszeichnung für die Schallplatte „Za każdy uśmiech". 1977 nahm sie ihre dritte Schallplatte „Zawsze gdzieś czeka ktoś“ auf. Sie wechselte ihre Stilrichtung. Bei den neuen Liedern zeigte sie mehr Ehrgeiz. Mit dem Lied „Tylko mnie poproś do tańca“, trat sie im Januar 1979 bei der Gala OiRTV Interstudio in Tampere (Finnland) auf.

„Das ist die Komposition von Wanda Żukowska mit dem Text von Bogdan Olewicz, der Stil der Komposition erinnert an das Lied „Grande valse brilliante“ von Ewa Demarczyk. Als ich die Melodie dieses Liedes hörte, war ich fasziniert. Ich bat damals Bogdan Olewicz um den passenden Text zur Komposition. Am Ende wurde daraus ein Lied mit Dramatik ganz anders, als das, was ich bisher gesungen hatte. Das Lied brauchte eine andere Interpretation."

Im Jahr 1979 begann Anna Jantar die Zusammenarbeit mit den Musikgruppen „Perfect“ und „Budka Suflera“. Das erste gemeinsam aufgenommene Lied mit „Budka Suflera“, mit dem Titel „Nic nie może wiecznie trwać“, wurde im Wettbewerb „Studio Gama“ zum Lied des Jahres 1979 gewählt. Ende Dezember flog Anna Jantar in die USA, um dort Konzerte zu geben.

1980

Anfang 1980 trat Anna Jantar in den Klubs in Chicago und New Jersey auf.

„Ich habe mit Freude wieder die Einladung in die USA angenommen, sie wurde mir, nach meinem letzten Besuch in diesem wunderbaren Land, zugeschickt. Die vielen Reisen machen mich zunehmend müde, aber die Freude am Wiedersehen mit meinen Landsleuten, welche meine Konzerte besuchen, die mich auch oft einladen zu verschiedenen Gesellschaftstreffen, die ich nicht immer wahrnehmen kann, weil mir die Zeit fehlt, ist groß. In der letzten Zeit habe ich viel zu tun, sowohl im Land, als auch auf der Tour im Ausland“.

Vor ihrer Rückkehr nach Hause, gab sie ihr Konzert, welches durch einen Zuschauer zufällig aufgenommen wurde. Sie sagte damals:

„Guten Abend, ich begrüße Sie herzlich. Ich grüße alle Kinder, die auch heute gekommen sind. Sehr geehrtes Publikum, ich grüße Sie und gleichzeitig tut es mir leid zu sagen, dass ich heute zum letzten Mal vor einem Publikum singen werde. Aus diesem Grund bin ich sowohl froh aber auch traurig. Ich singe heute für Sie ein paar Lieder aus meinem Repertoire. Es werden alte Lieder sein aber auch neue werden nicht fehlen. Ich beginne mit dem Lied, das eine besondere sentimentale Bedeutung hat, weil es mich an den Anfang meiner Karriere auf der Bühne erinnert. Das Lied mit dem wunderbaren Titel, welches auch ein Rezept für das Glück sein kann– „Żeby szczęsliwym być.“

Am 14. März 1980 kam Anna Jantar bei einem Flugzeugabsturz in Warschau ums Leben.

Übersetzung: Jana-Patrizia Kulawinski